Im Januar diesen Jahres wird sich unsere Mannschaft, wie jedes Jahr, in einem Wintertrainingslager auf die mit Sicherheit schwere Rückrunde vorbereiten. Im Rahmen dieses Trainingslagers in der Türkei steht auch ein Spiel gegen RB Salzburg auf dem Programm. Die Begegnung, welche am 25. Januar 2013 in Belek in der Türkei stattfinden wird, kritisieren wir aufs schärfste und legen jedem Anhänger, der in die Türkei reist, ans Herz diese Partie zu boykottieren.
Laut den Worten unserer Vereinsvorsitzenden liegt der Fokus darauf, sich gegen ein Team mit dem Leistungsstand des RB Salzburg zu testen. Warum dann nicht gegen ein ähnlich leistungsstarkes Team, sondern ausgerechnet gegen das Kunstprodukt von Herrn Mateschitz?
Besonders die Fans des einstigen Traditionsvereins SV Austria Salzburg mussten es am eigenen Leib erfahren, wie sie im Rahmen eines Marketingprojekts des Energydrink-Herstellers aus der Fußballwelt ausradiert wurden. Den Fans des SV Austria wurden nach der „Vereinsumwandlung“ 2005 Fangesänge oder das Betreten mit violetter Fanbekleidung untersagt. Durchgesetzt wurde dies mit drastischen Maßnahmen wie beispielsweise Stadionverboten. Ein schmerzender Verlust, wenn der eigene Verein plötzlich andere Vereinsfarben und vor allem einen anderen Namen hat, oder?
Dies ist nur ein Beispiel, wie es dem roten Stier gelang die Fankultur eines Vereins zu zerschlagen. Eine ähnliche Parallele lässt sich in Leipzig beobachten, wo der Energy-Riese ein weiteres Kunstprodukt aus dem Boden gestampft hat und somit den Aufstieg bis in die Bundesliga perfekt machen möchte. Dass die ersten beiden Buchstaben von RB Leipzig für RasenBallsport stehen und nicht für Mateschitz‘ Zuckerwasser selbst, ist einzig und allein einer Richtlinie des DFB zu verdanken, die es verbietet Sponsorennamen in den Vereinsnamen zu integrieren. Die eigentliche Absicht von „RB“ ist allerdings klar erkennbar und genauso ekelhaft wie das Vorgehen des Getränke-Konzerns selbst.
Die Austragung der Partie können wir in keinster Weise mit unseren Idealen und Werten vereinen. Es ist fraglich, wie ein solches Testspiel auf freiwilliger Basis gegen ein Marketingprodukt ausgetragen werden kann.
Von daher sprechen wir uns ganz klar gegen das Stattfinden der Partie gegen RB Salzburg im Januar 2013 aus. Wirksam zeigte sich der Protest gegen Testspiele dieser Art schon in vielen anderen deutschen Fanszenen, wie beispielweise beim Hamburger SV. Dort wurde eine geplante Partie gegen RB Salzburg nach Protesten der Fans abgesagt.
Weitere Testspielabsagen (RB Leipzig):
Sommer 2011: Hessen Kassel und Union Berlin
Juli 2012: Erzgebirge Aue
September 2012: Offenbacher Kickers
Januar 2013: 1860 München U23 und 1. FC Nürnberg
Aber auch in Kaiserslautern selbst wurde der Unmut über den Einstieg von RB in den Profifußball schon des Öfteren Kund getan. Als Beispiel kann man die Spruchbänder in Bielefeld 2005 kurz nach der Umbenennung der Austria aus Salzburg, im Trainingslager 2006 und beim Heimspiel gegen Schalke 2010 nennen, durch welche die Fans ihre Meinung zu solchen Kunstprodukten klar äußerten. Zudem wurde mit einem T-Shirt-Verkauf (“Gegen RB”), zu welchem heute noch Nachfragen kommen, um selbiges zu erwerben, klar Position bezogen.
Wir bedauern, dass unser Verein trotz der im Vorfeld geäußerten Kritik seiner Basis, den Fans, keinen anderen Gegner in Erwägung gezogen hat oder sich ein gutes Beispiel an anderen Vereinen genommen hat, die ein Testspiel mit RB abgelehnt haben. Deswegen werden, anstatt wie gewöhnlich jedes Spiel im Trainingslager zu besuchen, die aktiven Gruppen vor Ort dieses Testspiel boykottieren.
Der Protest darf niemals stillstehen!
Gegen Red Bull – immer und überall!
Frenetic Youth
Generation Luzifer
Pfalz Inferno
Kerberos
Berliner Bagaasch